Wels

Biologie des Welses (Silurus glanis)

Körpermerkmale

Langgestreckter schleimiger Körper, im hinteren Teil stark seitlich abgeflacht; im vorderen Teil an der Bauchseite abgeplattet, mit kräftigem Kopf und breitem, leicht oberständigem Maul. Beide Kiefer, Gaumen und Pflugscharbein mit kleinen, scharfen Hechelzähnen. Am Oberkiefer zwei sehr lange in alle Richtungen bewegliche Bartfäden, am Unterkiefer vier kürzere. Sehr kleine Rückenflosse im vorderen Rückenbereich und ausserordentlich lange Afterflosse. Keine Schuppen, sehr kleine Augen. Rückenfärbung schwärzlich blau, braun oder grünlich, Flanken etwas heller, mit dunkler Marmorierung. Bauchseite schmutzig weiss, manchmal mit rötlichem Glanz. Länge bis 2,5 m, maximal 5 m (300 kg).

Vorkommen

Ursprünglich vom Elbe- und Donaubecken, von den Zuflüssen des schwarzen Meeres ostwärts und in Südschweden und -finnland, im Bodensee, den Seen des Jurasüdfusses und im Doubs. Neuerdings auch in vielen weiteren Regionen Europas ausgesetzt.

Lebensweise

Der Wels ist die grösste in der Schweiz freilebende Fischart. Als nachtaktiver Allesfresser lebt er in geringen bis mittleren Tiefen in Seen und tieferen Löchern in grossen Flüssen. Im Winter ziehen sich die Welse in grössere Tiefe zurück, wo sie die kalte Jahreszeit inaktiv überdauern. Fortpflanzung Mai bis Juni auf überschwemmten Wiesen, in wurzelreichen Unterspülungen oder in Schilfgürteln; die klebrigen Eier werden in ein Nest aus Pflanzenteilen abgelegt und vom Männchen bewacht. Eizahl 25'000 - 30'000 pro kg Körpergewicht der Weibchen; Eidurchmesser 2 - 3 mm. Eientwicklung dauert 3 bis 10 Tage (60 bis 70 Tagesgrade). Beim Schlüpfen ca. 7 mm lang, kaulquappenähnlich, sehr schnellwüchsig. Nährtiere der erwachsenen Welse sind neben Weichtieren, Krebsen und Fischen auch Frösche, Wasservögel und Kleinsäuger.

Angeltechniken

Ein kapitaler Wels stellt höchste Anforderungen an die Belastbarkeit des Angelgerätes und die Kraft des Anglers. Die meisten Welse werden beim Grundbleifischen gefangen, obschon bekannt ist, dass vor allem die grossen Welse regelmässig nahe der Wasseroberfläche auf Beutejagd gehen. Auch beim Schleppfischen auf Hechte werden gelegentlich Welse gefangen. Bekannte Köder sind Köderfische, Maulwurfsgrillen, aber auch Hühnerdärme und andere Innereien. Beim Schleppfischen sind auch Wobbler und Löffel erfolgreich. Ein spezieller Trick beim Welsfang ist das akustische Anlocken mit dem sogenannten "Wallerholz" wie es zum Beispiel in Ungarn noch häufig praktiziert wird. Obschon der Wels dämmerungs- und nachtaktiv ist, kann er vor allem im Hochsommer durchaus auch tagsüber gefangen werden.

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