Nase

Biologie der Nase (Chondrostoma nasus L.)

Körpermerkmale

Langgestreckter, spindelförmiger Körper; kegelförmiger Kopf mit typischem unterständigem Maul. Ober- und Unterlippe scharfkantig hart, einreihige messerförmige Schlundzähne. Grosse Schuppen, 57 bis 62 längs der Seitenlinie. Rücken graugrünlich, hell, Flanken vor allem bauchseitig aufgehellt, Schuppen im Zentrum dunkler, Bauch weisslich. Alle Flossen mit rotem Ton, besonders im Ansatz. Charakteristisch ist das schwarze Bauchfell und der lange Darm. Mittellänge 35 bis 45 cm, maximal bis 60 cm lang.

Vorkommen

In der Äschen- und Barbenregion der Fliessgewässer Nordostfrankreichs, des Rhein- und Donaugebietes bis zum Ural bzw. kaspischen Meer. Mehrere Unterarten wurden beschrieben; im Süden und Südwesten Europas ist die Gattung Chondrostoma durch andere Arten vertreten. Im Kanton Bern ist die Verbreitung der früher sehr häufigen Nase stark zurückgegangen. Sie lebt noch vereinzelt in der Aare ab der Ausmündung aus dem Thunersee und in der Saane. Heute sind die Nasen gesamtschweizerisch geschützt.

Lebensweise

Lebt bevorzugt an Stellen mit starker Strömung und steinigem oder kiesigem Untergrund. Laichzeit im April oder Mai, sobald die Wassertemperatur 10 - 12 °C erreicht hat. Laichwanderung flussaufwärts zu flachen Kiesstellen, Männchen mit Laichausschlag, Eizahl ca. 50'000 pro kg Körpergewicht der Weibchen, Eidurchmesser 1.5 mm, Schlupf nach ca. 2 Wochen. Jungfische leben in strömungsgeschützten Hinterwassern und ernähren sich mehrheitlich von Plankton. Erwachsene Nasen sind auf Aufwuchsnahrung (v.a. Kieselalgen) spezialisiert, bei der Nahrungsaufnahme werden naturgemäss auch Kleintiere wie Insektenlarven, Bachflohkrebse und ähnliches mit aufgenommen.

Hinweis:

Die Nase ist ganzjährig geschützt. Als Beifang geht die Nase manchmal sowohl beim Fischen mit dem Grundblei wie auch beim Zapfenfischen an den Haken. Sie muss in solchen Fällen sorgfältig ins Gewässer zurückversetzt werden.

 

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