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BAFU-Bericht zum Sommer 2018: gravierende Folgen von Hitze und Trockenheit

Medienmitteilung Bern, 24.10.2019 - Der Bund hat den heissen und trockenen Sommer 2018 analysiert und nun einen umfassenden Bericht dazu vorgelegt: Hitze und Trockenheit hatten teilweise gravierende Auswirkungen, etwa auf die menschliche Gesundheit, auf Wälder, Gewässer und auf die Landwirtschaft. Der Bericht zeigt auf, welchen Herausforderungen sich die Schweiz stellen muss angesichts des Klimawandels und der häufigeren Hitze- und Trockenperioden im Sommer.

Die Schweiz und ihre Bevölkerung sind zunehmend mit aussergewöhnlich heissen Sommern konfrontiert. Nach den Hitzesommern 2003 und 2015 erlebte das Land 2018 erneut einen speziell heissen Sommer - und auch der Sommer 2019 hat wieder Hitzewellen gebracht. Für das Jahr 2018 legt der Bund nun im Bericht «Hitze und Trockenheit im Sommer 2018 - Auswirkungen auf Mensch und Umwelt» eine Analyse vor (siehe Kasten). Er untersucht darin die Folgen der Hitze sowie der lange anhaltenden Trockenheit im Sommerhalbjahr 2018, von der besonders die Ostschweiz betroffen war. Der Bericht zeigt: Hitze und Trockenheit hatten teilweise einschneidende Auswirkungen, beispielsweise auf die Gesundheit der Menschen, auf die Wälder, auf die Gewässer und Gletscher und auf die Landwirtschaft.

Hitzetage führen ohne Massnahmen zu höherer Sterblichkeit

Seit Beginn der systematischen Messungen (1864) war das Sommerhalbjahr 2018 (April bis September) das bisher wärmste. Wie schon 2003 und 2015 waren 2018 zahlreiche hitzebedingte Todesfälle zu beklagen. Während 2003 von Juni bis August 1000 Personen mehr starben als im gleichen Zeitraum in früheren Jahren (Zusatzsterblichkeit von 6,9 Prozent), waren es 2015 schätzungsweise 800 Todesfälle mehr (Zusatzsterblichkeit von 5,4 Prozent). 2018 gab es im Juni und Juli keine erhöhte Sterblichkeit, aber im August erhöhte sich die Sterblichkeit um rund 200 Todesfälle (3,4 Prozent mehr als im Schnitt).

Dabei gab es regionale Unterschiede: In den Westschweizer Kantonen und dem Tessin, die gemäss ihren Hitzemassnahmenplänen aktiv wurden, blieb die Sterblichkeit trotz Hitze auch während der zehntägigen Hitzewelle im August gleich. Anders in der Ostschweiz und im Grossraum Zürich, wo es keine solchen Hitzemassnahmepläne gibt und die Zahl der Todesfälle während dieser Hitzewelle anstieg. Ein plausibler Hinweis, dass die hitzebedingte Sterblichkeit mit gezielten Massnahmen und koordinierten Hitzeplänen (z.B. Informationen und Aufrufe zu vermehrter Flüssigkeitsaufnahme oder zum Verzicht auf Aufenthalte im Freien) reduziert werden kann.

Zu trocken für Bäume, zu heiss für Fische

Wegen der anhaltenden Trockenheit verfärbten sich die Wälder vielerorts schon im Juli 2018 herbstlich. Sichtbar wurde das Ausmass der Schäden durch die Trockenheit aber erst 2019, so sind u.a. im Jura zahlreiche Buchen vertrocknet und geschwächte Nadelbäume von Borkenkäfern befallen.

Die Gewässer waren wegen der Hitze und teilweise auch wegen der Trockenheit und dem niedrigen Wasserstand sehr warm. Im Rhein bei Schaffhausen kam es trotz Ausfischungen und Transport der Fische in Kaltwasserzonen zu einem Fischsterben, so bei den Äschen.

Auch in der Landwirtschaft hinterliess der Sommer 2018 deutliche Spuren. Insbesondere gab es weniger Tierfutter und es musste mehr Heu als üblich aus dem Ausland eingeführt werden. Die Obst- und Weinbauern hingegen verzeichneten Spitzenernten.

Weitere Anpassungsmassnahmen nötig

Die Analyse zum Sommer 2018 zeigt, dass es aufgrund des Klimawandels weitere Anstrengungen zur Bewältigung von Hitzewellen und Trockenperioden braucht. Für den Schutz der Bevölkerung vor übermässiger Hitzebelastung stehen momentan Informationen für Risikogruppen und Fachpersonen im Gesundheitswesen sowie Hitzewarnungen und die Erarbeitung von Hitzemassnahmenplänen im Vordergrund. Mittel- und langfristig müssen aber Städte und Agglomerationen so gestaltet werden, dass sie auch bei zunehmender Sommerhitze eine angenehme Aufenthalts- und Wohnqualität bieten.

Das Forschungsprojekt Hydro-CH2018 des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) untersucht unter dem Dach des National Centre for Climate Services (NCCS) die Veränderungen des Wasserkreislaufs und die zunehmende Sommertrockenheit aufgrund des Klimawandels. Das Projekt wird wichtige Grundlagen für gezielte Anpassungsmassnahmen liefern.

Adresse für Rückfragen

Sektion Medien BAFU, Telefon: +41 58 462 90 00, Email: mediendienst@bafu.admin.ch

Links

BAFU: Hitze und Trockenheit im Sommer 2018
BAFU: Anpassung an den Klimawandel

Beachten Sie hierzu auch die entsprchende Webseite des SFV

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